Einfuhrzölle in Eritrea

Eritrea, am Horn von Afrika gelegen, ist ein Entwicklungsland mit wachsendem Importbedarf. Die Wirtschaft des Landes basiert hauptsächlich auf Bergbau, Landwirtschaft und Überweisungen aus dem Ausland. Die Regierung kontrolliert einen Großteil der Wirtschaft, und die Handelspolitik spiegelt das Bestreben wider, Importe mit dem Bedarf an lokaler Produktion in Einklang zu bringen. Eritreas Zollsätze regulieren den Importfluss, schützen die heimische Industrie und gewährleisten gleichzeitig den Zugang zu lebenswichtigen Gütern wie Lebensmitteln, Medikamenten und Industriemaschinen.

Die Zölle auf importierte Waren variieren erheblich je nach Produktkategorie und Herkunft der Waren. Eritrea ist Mitglied des Gemeinsamen Marktes für das Östliche und Südliche Afrika (COMESA), was seine Handelspolitik und die Präferenzzollsätze für die Mitgliedsländer beeinflusst. Darüber hinaus unterhält Eritrea Handelsbeziehungen mit Ländern wie China, der Europäischen Union und anderen afrikanischen Staaten, was sich auf die Einfuhrzölle auf bestimmte Produkte auswirken kann.

Einfuhrzölle in Eritrea


Benutzerdefinierte Tarife nach Produktkategorie

1. Landwirtschaftliche Produkte

Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Sektor für Eritrea, obwohl das Land aufgrund der begrenzten lokalen Produktion einen erheblichen Teil seiner Lebensmittel importieren muss. Die Regierung fördert die heimische landwirtschaftliche Produktion durch Zölle auf importierte Waren.

A. Getreide und Körner

  • Weizen: 10 % Zoll. Weizen ist ein wichtiges Grundnahrungsmittel in der eritreischen Küche, obwohl ein großer Teil importiert werden muss, um die Nachfrage zu decken.
  • Mais: 8 % Zoll, was seine Bedeutung in der lokalen Ernährung widerspiegelt, aber auch die lokale Produktion fördert.
  • Reis: 15 % Zoll. Eritrea importiert einen Großteil seines Reises, da die lokale Produktion begrenzt ist.

Besondere Einfuhrzölle: Für Einfuhren aus COMESA-Mitgliedsländern gelten möglicherweise ermäßigte Zölle oder es kann zollfreier Zugang gewährt werden.

B. Obst und Gemüse

  • Bananen: 0 % Zoll, da sowohl die Produktion vor Ort als auch die Einfuhren aus der Region erfolgen.
  • Tomaten: 20 % Zoll. Lokal angebaut, aber außerhalb der Saison durch Importe ergänzt.
  • Avocados: 12 % Zoll, was die steigende Verbrauchernachfrage, aber die begrenzte lokale Verfügbarkeit widerspiegelt.

C. Fleisch und tierische Produkte

  • Geflügel: 25 % Zoll zum Schutz lokaler Geflügelproduzenten.
  • Rindfleisch: 30 % Zoll aufgrund der begrenzten lokalen Rindfleischindustrie.
  • Schweinefleisch: 20 % Zoll, wird zwar lokal weniger konsumiert, ist aber auf bestimmten städtischen Märkten immer noch gefragt.

Besondere Einfuhrzölle: Für die Einfuhr von Fleisch und tierischen Produkten aus COMESA-Ländern können Vorzugszölle oder Zollfreiheit gelten, was den regionalen Handel fördert.


2. Textilien und Bekleidung

Der Textil- und Bekleidungssektor in Eritrea ist begrenzt und muss Fertigprodukte und Rohstoffe importieren. Importzölle sollen jedoch das Wachstum der lokalen Produktion fördern.

A. Kleidung

  • Konfektionskleidung: 20 % Zoll. Dazu gehören Freizeit-, Abend- und Sportbekleidung. Die Zölle sollen die lokale Industrie schützen.
  • Textilstoffe: 10 % Zoll auf importierte Stoffe, die für die lokale Bekleidungsherstellung verwendet werden.
  • Schuhe: 25 % Zoll. Die meisten Schuhe werden importiert, vor allem aus Asien und Europa.

Besondere Einfuhrzölle: Für aus COMESA-Mitgliedsländern importierte Textilien gelten möglicherweise niedrigere Zölle oder es fallen keine Zölle an.

B. Baumwolle

  • Rohbaumwolle: 5 % Zoll, was das Wachstum der lokalen Textilindustrie fördert.
  • Verarbeitete Baumwolle: 12 % Zoll, was den Bedarf an importierter Baumwolle für die Bekleidungs- und Stoffproduktion widerspiegelt.

3. Elektronik und Maschinen

Der Elektronik- und Maschinenbausektor in Eritrea wächst nur langsam und das Land ist bei einem Großteil seiner Industrie- und Unterhaltungselektronik auf Importe angewiesen.

A. Unterhaltungselektronik

  • Mobiltelefone: 0 % Tarif, da die Regierung den Zugang zu Kommunikationstechnologien fördert.
  • Laptops und Computer: 5 % Zoll, um den technologischen Fortschritt zu fördern.
  • Fernsehgeräte: 10 % Zoll, gilt für Unterhaltungselektronik für den Heimgebrauch.

Besondere Einfuhrzölle: Für Unterhaltungselektronik aus Ländern mit bilateralen Handelsabkommen, wie beispielsweise China, gelten möglicherweise reduzierte Zölle.

B. Industriemaschinen

  • Landwirtschaftliche Maschinen: 10 % Zoll, der die Mechanisierung der Landwirtschaft fördern soll.
  • Schwere Industrieausrüstung: 15 % Zollsatz, gilt für Ausrüstung, die im Bergbau- und Bausektor verwendet wird.
  • Allgemeine Maschinen: 12 % Zoll, abhängig von der Art der Maschine und ihrer beabsichtigten industriellen Verwendung.

Besondere Einfuhrzölle: Für die Einfuhr von Maschinen aus COMESA-Ländern kann eine Vorzugsbehandlung gewährt werden, wodurch die Zölle auf für die Entwicklung wichtige Industrieausrüstungen gesenkt werden.


4. Arzneimittel und medizinische Geräte

Eritrea importiert den Großteil seiner Arzneimittel und medizinischen Geräte, da die lokale Produktion minimal ist. Die Regierung hält niedrige Zölle auf wichtige Gesundheitsprodukte aufrecht, um die Verfügbarkeit zu gewährleisten.

A. Pharmazeutika

  • Medikamente: 0 % Zoll auf wichtige Medikamente, um allen Bürgern den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.
  • Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel: 5 % Zoll, Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden bei gleichzeitiger Förderung lokaler Alternativen.
  • Medizinische Versorgung und chirurgische Ausrüstung: 3 % Zoll, gilt für wichtige medizinische Ausrüstung, die in Krankenhäusern und Kliniken benötigt wird.

Besondere Einfuhrzölle: Arzneimittel und medizinische Geräte aus COMESA-Mitgliedsstaaten können zollfrei oder zu ermäßigten Zöllen eingeführt werden, was den Zugang zu erschwinglichen Gesundheitsprodukten erleichtert.


5. Automobile und Transportausrüstung

Eritrea importiert den Großteil seiner Automobile und Transportmittel, da es keine lokale Produktion gibt. Die Zollsätze sind so gestaltet, dass sie die Importe regulieren und gleichzeitig die lokale Verkehrsentwicklung unterstützen.

A. Automobile

  • Personenkraftwagen: 20 % Zoll auf Autos, SUVs und andere Personenkraftwagen, die größtenteils aus Asien und Europa importiert werden.
  • Nutzfahrzeuge: 15 % Zoll auf Lastwagen, Busse und andere Nutzfahrzeuge.
  • Motorräder: 10 % Zoll, was ihre weit verbreitete Verwendung in ländlichen Gebieten und für den Personentransport widerspiegelt.

Besondere Einfuhrzölle: Für aus COMESA-Mitgliedsländern importierte Fahrzeuge gelten möglicherweise niedrigere Zölle oder ein zollfreier Zugang, wodurch der regionale Handel mit Transportausrüstung gefördert wird.

B. Ersatzteile

  • Fahrzeugersatzteile: 10 % Zoll, gilt für wichtige Ersatzteile, die für die Fahrzeugwartung verwendet werden.
  • Flugzeugteile: 0 % Zoll, zur Unterstützung der Instandhaltung des begrenzten Luftfahrtsektors in Eritrea.
  • Versand- und Transportausrüstung: 5 % Zoll auf Versandcontainer und zugehörige Ausrüstung für die Logistik.

6. Chemikalien und Kunststoffprodukte

A. Chemische Produkte

Eritrea importiert eine breite Palette chemischer Produkte für die Industrie, die Landwirtschaft und den Haushalt.

  • Düngemittel: 0 % Zoll, Förderung der landwirtschaftlichen Produktivität und der Ernährungssicherheit.
  • Pestizide: 10 % Zoll, gilt für Agrarchemikalien, die zum Schutz der Pflanzen benötigt werden.
  • Reinigungsprodukte: 12 % Zoll auf Haushaltsreiniger, Waschmittel und andere chemische Produkte.

B. Kunststoffe

Kunststoffprodukte sind sowohl für Verbraucher als auch für die Industrie ein wichtiger Importartikel.

  • Kunststoffbehälter: 18 % Zoll auf fertige Kunststoffwaren wie Behälter und Verpackungen.
  • Kunststoffrohstoffe: 5 % Zoll auf Kunststoffrohstoffe, die für die lokale Produktion verwendet werden.

7. Metalle und Baumaterialien

A. Eisen und Stahl

Der Bausektor Eritreas ist in hohem Maße auf den Import von Eisen- und Stahlprodukten angewiesen, insbesondere für Infrastrukturentwicklungsprojekte.

  • Stahlstangen und -stäbe: 5 % Zoll auf Baumaterialien wie Stahlstangen und -stäbe.
  • Blech: 10 % Zoll auf Bleche, die im Bauwesen und in der Industrie verwendet werden.

B. Zement und Beton

Zement und andere Baumaterialien sind für die Entwicklung Eritreas von entscheidender Bedeutung, insbesondere für Wohnungsbau- und Infrastrukturprojekte.

  • Zement: 15 % Zoll, wodurch die lokale Produktion gefördert und durch Importe ergänzt wird.
  • Betonblöcke: 10 % Zoll auf importierte Baumaterialien, die im Bauwesen verwendet werden.

8. Speisen und Getränke

A. Verarbeitete Lebensmittel

Verarbeitete Lebensmittel machen einen erheblichen Teil der Importe Eritreas aus, da die lokale Produktion begrenzt ist.

  • Konserven: 15 % Zoll auf Gemüse-, Fleisch- und andere verarbeitete Lebensmittelkonserven.
  • Milchprodukte: 25 % Zoll, da aufgrund der begrenzten lokalen Produktion ein Großteil der Milchprodukte des Landes importiert werden muss.
  • Snacks: 20 % Zoll auf Snacks und Süßwaren, was die steigende Nachfrage nach importierten Lebensmitteln widerspiegelt.

Besondere Einfuhrzölle: Für die Einfuhr verarbeiteter Lebensmittel aus den COMESA-Mitgliedsstaaten gelten möglicherweise niedrigere Zölle oder es fallen keine Zölle an.

B. Getränke

Auf Getränkeimporte, darunter alkoholische und alkoholfreie Getränke, werden relativ hohe Zölle erhoben.

  • Alkoholische Getränke: 30 % Zoll auf importierten Alkohol, einschließlich Wein, Bier und Spirituosen.
  • Alkoholfreie Getränke: 20 % Zoll auf Erfrischungsgetränke, Säfte und Wasserflaschen.

9. Energie- und Kraftstoffprodukte

A. Erdöl und Kraftstoffe

Eritrea importiert den Großteil seiner Brennstoffprodukte, obwohl es auch eine lokale Produktion in kleinem Maßstab gibt.

  • Benzin: 5 % Zoll auf Benzin, ein für Transport und Industrie wichtiges Importgut.
  • Dieselkraftstoff: 5 % Zoll auf Diesel, was seine weit verbreitete Verwendung im Transportwesen und bei der Stromerzeugung widerspiegelt.
  • Erdgas: 0 % Zoll auf Erdgasimporte, was die Diversifizierung der Energiequellen fördert.

B. Ausrüstung für erneuerbare Energien

Um die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern, erhebt Eritrea niedrige oder gar keine Zölle auf wichtige Technologien für erneuerbare Energien.

  • Solarmodule: 0 % Tarif, unterstützt die Nutzung von Solarenergie als erneuerbare Energiequelle.
  • Windturbinen: 0 % Zoll auf Windenergieanlagen, was die Entwicklung sauberer Energie fördert.

10. Luxusgüter

A. Schmuck und Edelsteine

Auf Luxusgüter wie Schmuck und Edelsteine ​​werden hohe Zölle erhoben, um Einnahmen zu erzielen und den Import von Luxusgütern zu regulieren.

  • Goldschmuck: 10 % Zoll auf importiertes Gold und Luxusschmuck.
  • Diamanten und Edelsteine: 8 % Zoll auf Edelsteine.

B. Parfüms und Kosmetika

Luxuriöse Körperpflegeprodukte, darunter Parfüms und hochwertige Kosmetika, sind in städtischen Gebieten beliebte Importprodukte.

  • Parfüms: 20 % Zoll auf importierte Parfüms und luxuriöse Körperpflegeprodukte.
  • Kosmetik: 12 % Zoll auf Hautpflege- und Schönheitsprodukte.

Besondere Einfuhrzölle für bestimmte Länder

COMESA-Mitglieder

Als Mitglied des Gemeinsamen Marktes für das Östliche und Südliche Afrika (COMESA) genießt Eritrea Vorzugszölle für Warenimporte aus anderen Mitgliedsstaaten. Viele Produkte, insbesondere landwirtschaftliche Erzeugnisse, Textilien und Maschinen, können im Rahmen der COMESA-Handelsabkommen zollfrei oder mit reduzierten Zöllen nach Eritrea eingeführt werden.

China

Eritrea unterhält enge Handelsbeziehungen zu China, einem wichtigen Importland, insbesondere für Maschinen, Elektronik und Baumaterialien. Für einige aus China importierte Produkte können aufgrund bilateraler Abkommen Zollsenkungen gelten.

europäische Union

Obwohl Eritrea an keinem Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union beteiligt ist, können bestimmte aus der EU importierte Produkte im Rahmen von Entwicklungshilfeprogrammen und Handelsinitiativen von einem bevorzugten Zugang profitieren, insbesondere Industriemaschinen und medizinisches Material.


Länderfakten über Eritrea

  • Offizieller Name: Staat Eritrea
  • Hauptstadt: Asmara
  • Größte Städte:
    • Asmara
    • Keren
    • Massawa
  • Pro-Kopf-Einkommen: ca. 1.400 USD
  • Bevölkerung: Ungefähr 3,6 Millionen Menschen
  • Amtssprache: Keine Amtssprache, aber Tigrinya, Arabisch und Englisch werden häufig verwendet
  • Währung: Nakfa (ERN)
  • Lage: Nordostafrika, grenzt im Westen an den Sudan, im Süden an Äthiopien, im Südosten an Dschibuti und im Nordosten an das Rote Meer

Geographie, Wirtschaft und wichtige Industrien

Geographie

Eritrea liegt am Horn von Afrika und hat eine Küste am Roten Meer. Das Land grenzt an den Sudan, Äthiopien und Dschibuti. Seine Landschaft besteht aus Hochland, Wüsten und einer langen Küste, was das Land geografisch vielfältig macht. Die Hauptstadt Asmara liegt im Hochland, während die Hafenstadt Massawa an der Küste liegt. Das Klima in Eritrea variiert von gemäßigt im Hochland bis trocken in den Küsten- und Tieflandregionen.

Wirtschaft

Eritreas Wirtschaft basiert hauptsächlich auf Landwirtschaft, Bergbau und Überweisungen von im Ausland lebenden Eritreern. Obwohl die Landwirtschaft für einen Großteil der Bevölkerung die wichtigste Lebensgrundlage darstellt, wird sie oft durch Dürre und unregelmäßige Niederschläge beeinträchtigt. Der Bergbau, insbesondere Gold und Kupfer, hat zu einem zunehmend wichtigen Sektor geworden und zieht ausländische Investitionen an. Der Staat spielt eine dominierende Rolle in der Wirtschaft und kontrolliert viele Branchen maßgeblich.

Zu den Bemühungen, die Wirtschaft zu diversifizieren, gehören Investitionen in Infrastruktur, Tourismus und erneuerbare Energien. Eritreas Wirtschaft ist jedoch nach wie vor stark von Überweisungen und Subsistenzlandwirtschaft abhängig. Internationale Sanktionen und der eingeschränkte Zugang zu den globalen Märkten bremsen das Wirtschaftswachstum zusätzlich.

Wichtige Industrien

  • Landwirtschaft: Die Landwirtschaft ist für die Mehrheit der Bevölkerung Eritreas die Hauptbeschäftigung. Zu den wichtigsten Anbauprodukten zählen Sorghum, Gerste und Hirse, wobei der Sektor in weiten Teilen noch unterentwickelt ist.
  • Bergbau: Eritrea ist reich an Bodenschätzen, insbesondere an Gold, Kupfer und Zink. Der Bergbau hat an Bedeutung gewonnen und trägt zu Exporteinnahmen und ausländischen Investitionen bei.
  • Bauwesen: Die Bauindustrie wächst, angetrieben von Infrastrukturprojekten, darunter Straßen, Wohnungen und Energieanlagen.
  • Tourismus: Eritreas historische Stätten, abwechslungsreiche Landschaften und die Küste des Roten Meeres bieten Potenzial für die Entwicklung des Tourismus, obwohl der Sektor noch in den Kinderschuhen steckt.